Sonnenuntergang in Porto Alegre

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Montag, 31. Januar 2011

6. Stopp - La Paz





Nach 3.5 Wochen infernalischr Hitze fiel mir an La Paz als erstes auf: das ist ganz schön kalt hier!! Bei der Planung meiner Reiseroute hatte ich die Höhe (3640 Meter!!!) doch ein wenig unterschätzt, was mir am Flughafen schlagartig klar wurde, als auf Grund der Höhenkrankheit beim Versuch, meinen Koffer auf den Gepäcktrolli zu heben, fast aus den Latschen kippte.
Zum Glück was ich nicht auf mich alleine gestellt: in la Paz besuchte ich Mauricio, ebenfalls Ex-Austauschschüler in Osnabrück, der mir fachmännisch zu Coca-Tee riet, das einzige Heilmittel gegen die Höhe. Eher widerwillig schlürfte ich das Gebräu, das ein bisschen nach zu lang gelagerten Rasen roch ( und schmeckte!) , aber Kopfschmerz, Schwindel und Übelkeit verschwanden dadurch tatsächlich. Das war auch sehr gut, denn für La Paz braucht man wirklich all seine Kräfte, dei Stadt ist einfach atemberaubend! Eingebetten in mitten der Anden wachsen die roten Backsteinhäuschen die Berge hinauf und das überall vorhandene Bergpanorama verwandelt selbst du Fahrt zum Supermarkt in in Erlebnis.
Nachdem Santa Cruz de la Sierra fast ein bisschen an Brasilien erinnerte, war das Leben in La Paz ein ganz anderes: Viel kälter, viel schroffer, viel andiner.
Auf dem Markt tummelten sich cholitas, Frauen in den typischen Gewändern, mit runden Hüten auf dem Kopf, die ihre Babys in bunten Tüchern auf dem Rücken trugen; Indianerinen mit langen geflochtenen Zöpfen und Goldzähnen verkauften Kaktusfeigen auf der Strasse oder lasen das Schicksal aus dem Satz des Cocatees; an kleinen Ständen, den alasitas, wurden Häuser, Autos, Studienzertifikate und alles, was man sich vorstellen kann, im Miniaturformat verkauft und angeblich bekommt man alles, was man sich hier kauft und vom Schamanen segnen lässt, auch im wahren Leben.







Um dem Trubel des Zentrums mit seinen Märkten, Basaren und Garküchen zu entfliehen, stiegen wir auf einnen der vielen Berge, die La Paz umgeben. "La muela del diablo", eines der Wahrzeichen der Stadt, bereitete uns einen nervenaufreibeneden Aufstieg, da das Taxi irgendwann nicht mehr weiterkam und wir zu Fuss laufen mussten. Da es weder Wege noch Geländer oder Seile gab, war das ein ziemlicher Adrenalinkick, aber die Aussicht lohnte sich: Auf der einen Seite La Paz on oben, auf der annderen die scheinbar endlosen Anden.
Dieser Ausflug war nur eins der vielen Highlights, die La Paz zu bieten hat: Die anderen waren "valle de la luna", ein Nationalpark, in dem es aussieht wie auf dem Mond und natürlich der Titicaca-See, 2.5 Stunden und 3 Euro von La Paz entfernt. Der höchste schiffbare See der Welt beeindruckte mich vorallem durch sein Panorama: das blaue Wasser umgeben von den schneebedeckten Gipfeln, die gelben Schilfboote der Fischer und die Lamas auf den sattgrünen Hügeln. Das einzige Problem waren die Temperaturen: es deprimierte ich doch etwas, im Sommerurlaub eine Winterjacke zu tragen! ;)
La Paz war aber der krönende Abschluss einer tollen Reise, die ich nie vergessen werde!!





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